Wenn ich das richtig verstehe, versuchen Sie ein Handelssystem aufzubauen, das ohne Zufall funktioniert, um dem Spieler möglichen Frust durch Mangelwaren zu ersparen? Denken aber dennoch, dass die Mittelmeerfahrten, sowie Amerika, ein etwaig interessantes Feature sein können, um mehr Spieltiefe zu bieten.
Letzterem stimme ich zu und entsprechend mein Vorschlag zur Güte: Der bisherige Fernhandel hinkt vor allem in Hinblick auf die Planbarkeit, Sie sprechen ja bereits an, dass diese Zufallsvarianten inzwischen nicht mehr tragbar sind. Daher wäre ich ganz einfach dafür, die Zufallsvarianten auszubauen, den Handel aber beizubehalten.
Ein Beispiel, wie so etwas funktionieren kann, findet sich u.a. in "Die Gilde - Gauckler, Gruften, und Geschütze". Dort kann man Landhandel abwickeln, indem man Karren über das Stadttor in andere Städte schickt. Sind selbige dort angekommen, kann man in die Stadt wechseln - und die Ver- und Einkäufe dort selber vornehmen.
Es würde doch nichts dagegen sprechen, ein ähnliches System in einem Patriziernachfolger umzusetzen. Designed wären jeweils nur die Hafenbereiche mit wichtigen Gebäuden, wie Rathaus (Handelskonzession für die Stadt kaufen, andere Gebäude erwerben), der Marktplatz (Ein- und Verkauf - Abschluss von selbst bestimmbaren Handelsverträgen) und vielleicht ein eigenes Kontor, nebst Lager und Verwalter, der in der Abwesenheit Präsenz zeigt und sich um verschiedenes kümmern kann. Zum Beispiel den Aufkauf von Waren für den nächsten eintreffenden Handelskonvoi in die Hanse.
Zusätzlich sollte es möglich sein, auch in diesen Städten Produktionsstätten zu kaufen (nicht zu bauen), um eine regelmäßige Versorgung der Hanse mit entsprechenden Waren zu gewährleisten.
Mit solchen Funktionen bliebe das Feature des Fernhandels nicht nur gewahrt, sondern würde zudem viel an Atmosphäre gewinnen. Und es gäbe kein Problem mit Mangelwaren, außer natürlich der Spieler vergeigt es irgendwo.
Natürlich gehört zu diesem Konzept auch, dass man Konvois anweisen können muss, automatisch in besagte Städte zu fahren, die Waren abzuholen, die der Verwalter bereithält, eigene Waren ins Lager auszulagern, damit eben jener Verwalter sie dann in Ruhe verkaufen kann.
In Amerika könnte man das ähnlich umsetzen. – Indem man mehrere kleine Handelsniederlassungen baut, die dann den Handel vor Ort abwickeln. Ein Gut wie Felle könnte man ja zum Beispiel auch gut die Indianer herstellen lassen. [Günstiger als vor Ort]
Wobei ich mir Amerika für ein AddOn aufsparen würde, und zunächst nur das Mittelmeer einbauen würde. Warum das ganze?
Ich denke bei Amerika an die Gründerväter, wie sie hinüber gesegelt sind, und sich niedergelassen haben. In Patrizier 2 verschifft man seinen Wein rüber, macht sie zu Alkoholikern und bringt ihnen zusätzlich noch Eisenwaren, mit denen sie ich noch besser die Köpfe im Suff einschlagen können – schon mal sehr interessant gelöst.
Aber es ist eine reine Funktion, ohne Charme. Interessanter wäre es doch, wenn man sich da einmal ganz vom Vorgängerkonzept lösen könnte - und dort dann auch Städte gründen kann. Keine Hansefaktoreien, sonder einfache Niederlassungen, die nix mit der Hanse selbst zu tun haben. Geschichtstreue ist zwar eine lobenswerte Tugend, aber wir sprechen hier von einem Spiel, daher denke ich, dass man selbige, grad in solchen Fragen, lieber hinten anstellen sollte.
Klar ist vermutlich auch, dass man sich nicht zeitgleich um seine Besitztümer in der Hanse kümmern kann, daher wird man dort, wohl oder übel, einen Verwalter einsetzen müssen, sobald man über den großen Teich fährt, vielleicht den eigenen Sohn? Einen Bruder? [Ja, ich würde ein System mit Familiendynastie göttlich finden] Oder die Frau, eine Cousine, es spielt ja keine Rolle.
Das ganze wäre dann ein wenig der Wechsel von einer reinen Handelssimulation hin zum Genre der Aufbaustrategie. Aber ich schweife zu arg vom Thema ab, möchte das an dieser Stelle dann auch beenden.
Ansonsten wurde hier der Vorschlag gemacht, Forschung anstellen zu können um die Schiffe und vielleicht auch andere Dinge zu verbessern. Das ist eine Idee, die ich grundsätzlich unterstütze. Es wäre doch schön, wenn man in den Städten ab einer gewissen Größe zum Beispiel eine Universität stiften kann, da man selbst diese Universität ja bezahlt, kann man natürlich auch ihre Forschungsrichtung bestimmen und sich damit Vorteile erarbeiten...