Das ist wieder einmal typisch: am Ziel vorbei geschossen und sich als großen Jäger sehen!
Der Anstoß für diese Maßnahme, der Kampf gegen Kinderpornografie, ist längst ein verlorener Kampf geworden. So gut wie jeder, der aus welchem Grund auch immer einige Zeit lang auf Pornoseiten herumsurft, kommt irgendwann, auch ohne es zu beabsichtigen, auf solche Seiten (das haben mir viele Arbeitskollegen bestätigt). Und was machen die Behörden, wenn man ihnen diese Seiten dann meldet (was ich schon mindestens ein Dutzend Mal gemacht habe)? Nichts!
Nachfragen ergaben, dass man meine Beschwerde an die Behörden eines anderen Landes (von wo die Website stammen soll) weiter geleitet hat - Interpol geht das jetzt nichts mehr an. Und diese ausländische Behörde hat das wohl auch nicht sonderlich interessiert, man kann nach wie vor darauf zugreifen und sich die größten Schweinereien per DVD ins Haus schicken lassen. Wenn es schon keine offizielle Handhabe dagegen gibt, kann man auch die Seite attackieren und durch Viren und ähnliches unbenutzbar machen. Aber nicht einmal das machen sie.....
Und jetzt sind für die Behörden jene Leute, die auf solche Seiten kommen (ob gewollt oder ungewollt), die Zielscheibe. Das verdeutlicht die Unfähigkeit bzw. das Desinteresse der Behörden geradezu. Denn Kindesmissbrauch ist eines der schlimmsten Verbrechen, die es gibt. Verglichen mit einem Raubmord suchen die Behörden aber nicht den Täter, sondern jene Leute, die die Fotos gesehen haben, die ein Komplize des Täters vom Verbrechen gemacht hat. Ob die sich über den Anblick der Fotos gefreut haben oder sich übergeben mussten, interessiert sie nicht. Hauptsache man braucht nicht in diesem Milieu ermitteln; denn da könnte man vermutlich Probleme mit einflussreichen Personen bekommen, die diese Schweinereien vielleicht sogar selbst ausüben oder davon profitieren. Der Fisch beginnt immer am Kopf zu stinken..... und den armen Opfern hilft das nicht im Mindesten!
Jedenfalls gibt dieses Thema einen willkommenen Anlass, ein Zensursystem einzuführen, denn in den Medien kommt es immer gut, wenn man sich dieses Thema auf die Fahnen schreibt.